PUMPTRACK-RACE und PARTY

“Wer rastet der rostet”

Beim MAG41 Pumptrack Race am vergangenen Wochenende hätte der Rost schon recht schnell sein müssen um mit den dortig gefahrenen Rundenzeiten mithalten zu können. Kein Wunder, denn wer sich auf den erschreckend schnellen Holz-Pumptrack einließ, durfte mit ungeahnter Geschwindigkeit über smoothe Roller hinweg durch die Kurven drücken – und die hatten, dass stand von Anfang an fest – massig Grip und den nötigen Shape um einen zentrifugalen Richtungswechsel im Stuttgarter Talkessel zu ermöglichen.

Anfängliche Zitterversuche wurden am Abend dann mit spektakulären Rennläufen unterbunden. Als Zuschauer fand man sich inmitten eines Kreisrunden Holzgebildes, durch das der (un)erschrockene Zweiradpilot mit scheinbarer Lichtgeschwindigkeit hindurch zirkelte.

Die pünktlich zur Prime-Time anhaltenden Qualiläufe machten einen schicken Vorgeschmack auf das was noch kommen sollte. Fahrer aus sämtlichen Regionen Stuttgarts hatten sich zum Rennen eingeschrieben. Unter diese mischten sich Weitere aus München, Augsburg, Konstanz, Wiesbaden und anderen Regionen. Gut so, denn somit war das Fahrerfeld (38 Starter Hauptklasse männl.) ein doch hochkarätiges in dem man das ein oder andere bekannte Gesicht wiederfand.

Die Fakten: Im Qualilauf (sowohl Herren als auch Damen), wurde recht schnell sichtbar, wer sich auf den Track eingeschossen hatte und wer mit dem unkonventionellen Untergrund eher nicht zurecht kam. Anstatt dem Kasperle entsandte uns die Augsburger Fahrradkiste drei der besten Fahrer ihrer Pumptrackdynastie. Doch lange hielt der Fahrgenuss für manch einen nicht an. Sebbi Meindl riss sich die Außenbänder im Fuss (gute Besserung) und der teils schon als Sieger gehandelte Frank Vilgertshofer stürzte im ersten Finallauf. Blieb also nur noch einer übrig um das ausstehende Ritterfestmahl bei der örtlichen Burger-Küche mit dem Preisgeld zu begleichen: Cope Cycles-Teamfahrer Dominik Dierich – der sich am Ende der Quali mit 6:91sec auf Platz 1. setzte und die bis dato schnellste Zeit vorgab.

Dominik Dierich bewies am Wochenende seine Stärke wieder einmal mehr auf dem Pumptrack. Erster der Quali.

Um ins Finale einzuziehen musste man sich als Fahrer unter die ersten Zwölf platzieren. Nur wer hier schnell genug war, durfte sich im K.O.-Modus gen Finale battlen. Der Ergebnisstand der Quali wie folgt:

  1. Dominik Dierich 6:91sec
  2. Frank Vilgertshofer 7.04sec
  3. Marvin Urhebel 7:22sec
  4. Julian Steiner 7:27sec
  5. Jens Eisele 7:43sec
  6. Niklas Franke 7:49sec
  7. Dennis Braun 7:55sec
  8. Daniel Frintz 7:71sec
  9. Jens Kraft 7:75sec
  10. Jens Steinsberger 7:75sec
  11. Tobias Keyerleber 7:80sec
  12. Johannes Hänle 7:83sec

Die obigen Zwölf durften sich in einer fliegend gestarteten und gezeiteten Runde gegeneinander im K.O-Fight messen. Hier machte Dominik Dietrich seinen Weg ins Finale. Das ganze Wochenende galt dem smoothen und super präzisen Fahrstil von Jens “Jeans Kräft” Kraft.

Wie auf Schienen spulte er Runde für Runde und machte nicht nur mit seiner dialektfremden Redensart auf sich aufmerksam. Geschmeidig wie ein Aal und präzise wie ein Schweizer Uhrwerker fuhr er durch die Kurven und Roller, hielt dabei stets das nötige “Quantum” an Maximalgeschwindigkeit aufrecht. Die Neonfarben seines exzentrisch lackierten Blackmarket Hardtails verwischten im Abendlicht der stimmungsvoll beleuchteten Halle. Auch für Jens war sicher: Einzug ins Finale! Die Crowd freute sich und feierte ihn.

Fehlte noch der Dritte im Bunde. Jens Eisele reihte sich in die Liste der letzten drei Finalisten. Sein Ziehen und Drücken an der geraden Lenkerstange wurde belohnt..

Das Finale der letzten drei war spannend. Schließlich konnte auf dem Track alles passieren und jeder Fehler kostete massiv. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit und der absolut präzis geforderten Fahrweise, war ein kleiner Fehler der Garant für die Holzmedaille oder den Abflug in die Hallen-Peripherie, der teils eher unsanft endete. Jens Eisele legte als erstes eine saubere und solide 7.19sec in den Ring. Dominik Dierich schien davon allerdings wenig beeindruckt und knallte mit 6,86 eine Zeit auf den Boden, die ihn eigentlich schon vorzeitig zum Sieger gemacht hatte. Wäre da nicht der bereits angesprochene Herr mit der exzentrischen Rad-Lackierung gewesen. Schon in den Vorläufen “smooth as butter”, katapultierte sich Jens Kraft durch den Ring. Und wieder: elegenat und mit viel Druck in den Titan-verstrebten Oberschenkeln.

Mit viel Spannung erwarteten die Kontrahenten und Zuschauer die an die Wand projezierte Zeitmessung, die Jens mit einem Hundertstel und einer Zeit von 6:85 vor Dominik Dierich zum Sieger des MAG41 Pumptrack Race machte. Damit hatte er sich nicht nur den Sieg geholt, sondern auch die Tagesbestzeit einen Lauf zuvor (6.75sec.).

50 Euro Preisgeld blieben also in Stuttgart und wurden hier gewinnbringend investiert . Zweiter und dritter Platz wurden mit Sachpreisen belohnt.

In der Damenklasse konnte sich Jessica Schmulbach mit einer 8:47 die schnellste Zeit sichern. In der Herrenklasse hätte sie damit dem ein oder anderen männlichen Mitbewerber sicher den Kopf gewaschen. Dicht gefolgt von Ana Raecke mit 8:91sec und Katrin Karkhof (9.08sec) die sich zwei Tage zuvor noch einer kleinen OP unterziehen musste.

Auch die Junioren- und Kids-Rennen waren stark besucht, so das am Ende mehr als 65 Teilnehmer gezählt wurden. Auch wir als Mit-/Veranstalter hatten reichlich Spass und bezeichnen das Rennen als durchaus gelungen und wiederholungspflichtig! Selbiges wurde uns von Seiten aller Fahrer und Zuschauer bestätigt. Mit diesem Event ist der Pumptrack-Gedanke einmal mehr in in die Nähe der Leute gekommen und fand dort volle Akzeptanz!

Wir wünschen uns mehr solcher solchen Rennen und Events und danken natürlich dem Engagement der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft und jedem Einzelnen der mit involviert war. Keep on!

Bericht: Daniel Häberle